Die Cliff Youngs Geschichte
- iva
- 19. Nov. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juli 2024
Ich gebe meinen Schülern sehr gerne die folgende Geschichte als Leseverstehen-Aufgabe.
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Der Ultramarathon von Sydney nach Melbourne war eines der längsten und schwersten Laufrennen der Welt. Es ging über 875 km und das Rennen dauerte im Schnitt etwa 7-8 Tage.
An diesem Marathon nahmen nur Weltklasseathleten (meist zwischen 20 und 30 Jahren) teil, die lange und speziell für dieses Rennen trainierten. Sie waren von den größten Sponsoren der Welt und den besten Sportärzten unterstütz.
Laufen, Massieren und ca. 5 Stunden Schlaf waren generell die Regel, an die alle Experten auch festhielten.
Kurz vor Start sollte noch ein Foto vor versammelter Weltpresse mit den etwa 150 Teilnehmern geschossen werden.
Plötzlich gesellte sich ein etwa doppelt so alter Mann zu den Athleten dazu, er trug Arbeitsstiefel mit Galoschen und einen eigenartigen Overall.
Man bat ihn aus dem Weg zu gehen – doch zur Überraschung aller teilte er mit, dass er an dem Rennen teilnehmen wollte.
Er hatte keine Zähne mehr, sein Gebiss hatte er für das Rennen offenbar herausgenommen. Sein Name war Cliff Young.
Als das Rennen startete, war Cliff Young mit seinen schweren Stiefeln schnell viele 100 m zurück. Der Stadionreporter sagte noch: „Hier sehen sie den Traum eines alten Mannes, der vermutlich seine Mitläufer das letzte Mal gesehen hat.“
Cliff Young hat seine Mitläufer tatsächlich nicht wieder gesehen. Während die Top-Athleten ihren tagtäglichen fünf Stunden-Schlaf hatten, hatte er nur eine Stunde Schlaf und dann ist Cliff Young einfach weiter gelaufen..
1983 gewann Cliff Young den Ultramarathon von Sydney nach Melbourne in der absoluten Rekordzeit von 5 Tagen 15 Stunden und 4 Minuten.
In seinem realen Leben hütete Cliff Young Schafe. Er war gewohnt, einfach zwei bis drei Tage ohne Pause zu laufen, um die Herde zusammenzuhalten. Natürlich gab es auch einen Trainer – es war seine 81 Jahre alte Mutter.
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Wir brauchen nur eine gute Mutter und ein Paar Schafe, die wir hüten müssen.
Und nicht den Experten zuhören.
Sie liegen oft falsch.
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